Krankenhaushygiene
Was bedeutet Krankenhaushygiene?
Es existieren verschiedene Definitionen für den Begriff Krankenhaushygiene. Grundsätzlich gilt die Krankenhaushygiene als medizinisches Fachgebiet zur Erforschung und Umsetzung spezieller Hygienemaßnahmen in Krankenhäusern, (Reha-) Kliniken und anderen medizinischen Einrichtungen. Dies gilt unabhängig davon, ob Patienten dort ambulant oder stationär behandelt werden. Wesentlicher Schwerpunkt sind die Prävention von nosokomialen Infektionen, also der Infektionsschutz von Patienten, Ärzten und sonstigen Mitarbeitern durch Maßnahmen der Klinikhygiene. Ziel ist die Förderung der Gesundheit von Menschen durch geeignete Hygienemaßnahmen.
Welche Vorschriften zur Krankenhaushygiene sind zu beachten?
Grundlage für den Infektionsschutz ist das Infektionsschutzgesetz (IfSG), das die Vorbeugung übertragbarer Krankheiten durch frühzeitiges Erkennen von Infektionen und die Verhinderung ihrer Weiterverbreitung bezweckt. Gemäß Infektionsschutzgesetz (IfSG) ist das Robert Koch-Institut die national zuständige Behörde für diese Aufgabe. Die am Robert Koch-Institut angesiedelte Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) erarbeitet verbindliche Empfehlungen zur Vermeidung bzw. Minimierung nosokomialer Infektionen; auch betrieblich-organisatorische und baulich-funktionelle Maßnahmen der Hygiene, das Hygiene-Management sowie Methoden zur Erkennung, Erfassung, Bewertung und gezielten Kontrolle solcher Infektionen in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen sind enthalten.
Beispielhaft sei hier auf die „Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten“ verwiesen (gemeinsame Empfehlung von KRINKO und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, BfArM), denen auf Grund des Medizinproduktegesetz (MPG) in Verbindung mit der Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) verbindlicher Charakter zukommt.
Neben den Veröffentlichungen und Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) existieren weitere Hygienevorschriften und Leitlinien anderer Institute, die in der Praxis beachtet werden sollten. So hat die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH), z.T. mit weiteren Fachgesellschaften (z.B. DGSV, AKI) Leitlinien für spezifische Bereiche der Krankenhaushygiene, z.B. Validierung und Routineüberwachung maschineller Reinigungs- und thermischer Desinfektionsprozesse für Medizinprodukte, Leitlinie zur Validierung maschineller Reinigungs- und Desinfektionsprozesse zur Aufbereitung thermolabiler Endoskope und die Krankenhaushygienische Leitlinie für die Planung, Ausführung und den Betrieb von Raumlufttechnischen Anlagen in Räumen des Gesundheitswesens erarbeitet. Auch wenn diese keine gesetzlichen Regelungen darstellen, ist die hygienische Praxis im Sinne des Infektionsprävention im Gesundheitswesen gut beraten, sich an diesen Richtlinien zu orientieren.
Warum ist Hygiene im Krankenhaus wichtig?
Krankenhausinfektionen, hervorgerufen durch mangelnde Hygiene, sind weltweit ein ernst zu nehmendes Problem. Jährlich erkranken in Deutschland rund eine halbe Millionen Patienten an Krankenhausinfektionen, etwa 10.000 bis 15.000 Menschen versterben daran in deutschen Kliniken.
Für den Bereich Krankenhaushygiene, also dem Schutz von Patienten und Personal vor infektiösen Keimen, haben die Kliniken eine spezielle Abteilung, manchmal auch ein eigenes Institut gegründet, dass sich mit dem Thema der nosokomialen Infektionen beschäftigt und Hygienefachkräfte und Mitarbeiter weiterbildet. Die Einhaltung einfacher Maßnahmen wie Tragen des Mund-Nasen-Schutzes, die regelmäßige Desinfektion der Hände („Aktion Saubere Hände“) und Flächen sind für die Vermeidung von Krankenhausinfektionen grundlegend.
Die Bedeutung der Krankenhaushygiene hat in den letzten Jahren auch deshalb zugenommen, da viele Infektionen durch gefährliche Keime wie multiresistente Erreger (MRE) hervorgerufen werden, wie beispielsweise Methicillin-resistente Staphylococcus aureus-Stämme (MRSA). Diese Erreger sind gegenüber einer Vielzahl von im medizinischen Alltag gebräuchlichen Antibiotika resistent. Daher wurde die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART 2020) gestartet, die sich mit Maßnahmen zur Infektionsprävention auch im Falle der Resistenz von Antibiotika beschäftigt. Daneben wurden zahlreiche regionale MRE-Netzwerke gegründet, z.B. in Rheinland-Pfalz, mit dem Ziel, die Zahl der Infektionen durch multiresistente Erreger zu verringern und das Bewusstsein für Fragen der Hygiene klinik-übergreifend zu stärken (z. B. beim Krankentransport eines Patienten von einem Altenpflegeheim in ein Krankenhaus).
Zu den übergreifenden Konzepten mit dem Ziel, die Hygiene im Klinikum, Krankenhaus, Senioren- und Pflegeheim, Reha-Klinik sowie anderen medizinischen Einrichtungen zu verbessern, gehört auch das Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS). Hier werden hygienebezogene Daten und Informationen in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen des deutschen Gesundheitssystems systematisch erhoben und erfasst. Schließlich gibt es zahlreiche wissenschaftliche, deutsche und internationale Fachzeitschriften, die sich mit diesem wichtigen Thema der Vermeidung und Behandlung von Infektionskrankheiten von Patienten in Krankenhäusern beschäftigen, wie Infection Control and Hospital Epidemiology, kurz Infect Control Hosp Epidemiol.
Wie soll Hygiene im Krankenhaus geprüft werden?
Entscheidend für die Verbesserung der Hygiene im Krankenhaus und anderen medizinischen Einrichtungen sind systematische, regelmäßige und routinemäßige Prüfungen der Reinigung, Desinfektion und Sterilisation durch qualifizierte Hygienefachkräfte. Auch die tatsächliche infektionshygienische Überwachung durch die Gesundheitsämter ist wesentlich.
Für die nach KRINKO-Empfehlungen, nationalen und internationalen Normen und Leitlinien erforderlichen Prüfungen bietet biocheck ihnen Reinigungsindikatoren für die Prüfung der Reinigungsleistung und Bioindikatoren für die Prüfung der Desinfektionsleistung:
Testung des RDG:
Testung des RDG-E und Endoskope (inkl. Endoskopspülflüssigkeit, Abdruck/Abstrich, Trockenschrank):
Testung des RDG für Steckbecken:
Prüfung realverschmutzter Instrumente auf Restproteine:
Testung der Wäschewaschmaschine:
Testung der Geschirrspülmaschine:
Testung der Desinfektionsmittellösung aus Dosiergerät bzw. Tuchspendersystem:
auch Umgebungsuntersuchungen (Flächendesinfektion):
Wasseranalysen: