Hygiene

Was bedeutet Hygiene?

Nach allgemeiner Definition geht es um die Verhütung von Krankheiten sowie der Erhaltung und Förderung der Gesundheit. Hygienische Maßnahmen, wie Reinigung, Desinfektion und Sterilisation haben zum Ziel, die Ausbreitung von übertragbaren Krankheiten zu verhindern und das gesundheitliche Wohlbefinden zu stärken.

Welche Hygienebereiche unterscheidet man?

Das Thema Hygiene genießt international (WHO, Guidelines on Hand Hygiene in Health Care), national und in verschiedenen Bereichen einen hohen Stellenwert. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Infektionsschutz von Menschen im medizinischen Bereich sowie in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen:

Basis ist die Aufklärung, Information und Beratung über grundsätzliche hygienische Maßnahmen, wie z.B. persönlicher Hygiene, Händehygiene („Aktion saubere Hände“) sowie Husten-, Nies- und Abstandsregeln.
Darüber hinaus geht es mit gezielten Maßnahmen der Reinigung, Desinfektion und Sterilisation konkret um den Bereich der Infektionshygiene in

Zu Bereich der Wasserhygiene (z. B. Trinkwasser, Prozesswasser für Aufbereitung von Instrumenten)

Andere Definitionen unterscheiden häufig auch nach der Anwendung in Lebensmittelhygiene, Körperhygiene, Raumlufthygiene (z.B. nach VDI 6022 Hygieneinspektion bei raumlufttechnischen Anlagen) und Umwelthygiene.

Die Verantwortlichen in den verschiedenen Bereichen und Einrichtungen obliegt es unter Berücksichtigung einschlägiger Normen und Empfehlungen geeignete Hygienekonzepte und Hygienepläne zu entwickeln und die Einhaltung von Hygienemaßnahmen konsequent und routinemäßig zu kontrollieren.

Wer kontrolliert die Hygiene im Krankenhaus und wie wird geprüft?

Das Robert Koch-Institut (RKI) bzw. die Kommission für Kranken­haus­hy­gi­ene und Infektions­prävention (KRINKO) hat in Richtlinien und Empfehlungen verbindliche Standards für die Hygiene im Gesundheitsbereich verabschiedet. Diese beziehen sich z.B. auf die Aufbereitung von Medizinprodukten und auf die Prävention nosokomialer Infektionen (Infektionen, die in medizinischen Einrichtungen durch z.B. Bakterien, Viren oder Pilze ausgelöst werden). Mitumfasst sind betrieblich-organi­satorische und baulich-funktionelle Maß­nah­men der Hygiene, das Hygiene-Manage­ment sowie Methoden zur Erkennung, Erfassung, Bewertung und gezielten Kontrolle dieser Infektionen.

Für wirksamen Infektionsschutz sind regelmäßig Hygienekontrollen notwendig bei

  • Aufbereitung von Medizinprodukten: Nachweis der Reinigungsleistung (inklusive Untersuchung auf Restprotein); Nachweis der Keimzahlreduktion (Desinfektion) auf semikritischen Medizinprodukten, Flächen, Händen; Nachweis der Abtötung von Erregern und Keimen (Sterilisation) auf kritischen Medizinprodukten (chirurgisches Instrumentarium)
  • Flächendesinfektion und Desinfektionsmittellösung
  • Wasser (Trinkwasser, Prozesswasser für die Instrumentenaufbereitung, Wasser aus Dentaleinheit, Wasser aus der Dialyse u. ä.)
  • Apotheke (Herstellung applikationsfertiger Parenteralia)

Die Verantwortung für die Krankenhaushygiene in der Klinik liegt beim Leitenden Arzt. Er veranlasst die Aus- und Weiterbildung der Ärzte und des sonstigen Personals auf den Gebieten der Krankenhaushygiene. In Zusammenarbeit mit den Krankenhaushygienikern, Hygienebeauftragten, der Leitenden Pflegekraft, einer Hygiene-Kommission und anderen wird er in allen hygienischen Themen unterstützt.

Für die Kontrolle der Einhaltung der Hygienemaßnahmen sind letztlich die Gesundheitsämter und die übrigen zuständigen Landesgesundheitsbehörden verantwortlich.

Zu den erforderlichen Prüfungen und Kontrollen der Qualitätssicherung, siehe auch Krankenhaushygiene

Wer kontrolliert die Hygiene in Arztpraxen und wie wird geprüft?

In der Arzt- oder Zahnarztpraxis ist der Inhaber/die Inhaberin nicht nur für die medizinischen, sondern auch für die hygienischen Maßnahmen verantwortlich, ggfs. unterstützt von einem/einer Hygienebeauftragten. Grundsätzlich gelten die gleichen Regelungen und Standards für den Schutz von Patienten und Mitarbeiter wie im Krankenhaus.

Für die Qualitätssicherung in der Arzt-/Zahnarztpraxis sind gemäß KRINKO und Norm DIN EN ISO 15883 verschiedenen Prüfungen der Reinigung, Desinfektion und Sterilisation erforderlich:

Zu erforderlichen Prüfungen, siehe auch Hygiene in der Arztpraxis bzw. Zahnarztpraxis

Was bedeutet Hygiene in der Pflege und wie wird geprüft?

In der ambulanten oder stationären Pflege sind das Pflegepersonal und letztlich die Pflegeeinrichtung für die Hygiene-Maßnahmen verantwortlich. Typische Regeln zur Körperpflege und regelmäßigen, hygienischen Händedesinfektion sollten eingehalten werden, um Pflegebedürftige vor infektiösen Krankheiten zu schützen und die Ansteckung von Pflegenden oder anderen Mitarbeitern zu vermeiden.

Für die Qualitätssicherung in der Pflege sind nach KRINKO und Normen verschiedene hygienische Prüfungen der Reinigung und Desinfektion erforderlich:

Zu erforderlichen Prüfungen siehe auch Hygiene in der Pflege

Wer prüft die Hygiene in Hotels und Restaurants und wie wird geprüft?

In der Hotellerie und Gastronomie (auch Großküchen und Gemeinschaftseinrichtungen bzw. -unterkünfte) gilt das sogenannte HACCP-Konzept (Begriff: hazard analysis and critical control points). Für diese Unternehmen besteht die Pflicht, eine Gefahrenanalyse durchzuführen und kritische Kontrollpunkte zu identifizieren. Das Konzept dient der Vermeidung von Gefahren für die Gesundheit von Menschen. Es soll klar strukturiert, auf präventive Maßnahmen ausgerichtet, dokumentiert und mit Anweisungen für das Personal versehen sein.

Die kritischen Kontrollpunkte beziehen sich üblicherweise u.a. auf die Wareneingangskontrolle und Lagerung von Lebensmitteln, die Vorbereitung von Speisen, Bekämpfung von Schädlingen, aber auch allgemein auf die Küchen- und Geschirrhygiene.

Für die Qualitätssicherung in der Hotellerie und Gastronomie sind nach verschiedenen Gesetzen und Richtlinien Maßnahmen zur Prüfung der Reinigung und Desinfektion von Bedeutung, insbesondere: