Coliforme Keime und
Escherichia coli

Was sind coliforme Keime und Escherichia coli?

Zur Gruppe der coliformen Bakterien gehören Escherichia coli, kurz E. coli bzw. das Kolibakterium. Coliforme Keime werden der Familie der Enterobacteriaceae, einem breiten Spektrum von Bakterienarten, zugeordnet. Innerhalb der Kategorie der Enterobakterien bilden coliforme Bakterien eine Unterkategorie verschiedener fakultativ anaerober Bakterien. Sie haben eine Indikatorfunktion, d.h. zeigen verunreinigtes Trinkwasser an.

Coliforme Bakterien kommen in der Umwelt und im Menschen vor, besiedeln oft den Darm von Menschen oder Tieren und werden über Fäkalien ausgeschieden. Sie sind nicht prinzipiell gefährlich für den Menschen. Sie gelten allerdings als Indikatorkeime, die Hinweise auf gefährliche Krankheitserreger geben. Einige Arten der Enterobacteriaceae, wie Salmonellen oder Ehec, können ernsthafte Erkrankungen beim Menschen verursachen.

Daher sollte Trinkwasser nach der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) grundsätzlich frei von coliformen Bakterien sein. In einer 100 ml Wasserprobe dürfen diese Bakterien nicht nachweisbar sein. Gerade für Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann die Belastung des Trinkwassers mit coliformen Keimen Krankheiten auslösen bzw. verschlimmern.

Wie gefährlich sind coliforme Bakterien?

Coliforme Bakterien werden dann gefährlich, wenn sie sich im Körper stark vermehren und Giftstoffe abgeben und damit den Körper schwächen. Vor allem bei immunsupprimierten Menschen (Patienten, Kleinkinder, ältere Personen) können problematische gesundheitliche Folgen entstehen, wenn solche Keime in den Blutkreislauf oder die Lungen gelangen. Dann kann es zu gefährlichen Infektionen, wie Lungenentzündungen oder Wund- bzw. Harnwegsinfektionen kommen.

Die Behandlung solcher Erkrankungen kann sich schwierig gestalten, da immer mehr Bakterienstämme gegen Antibiotika resistent sind.

Wie kommen coliforme Keime ins Trinkwasser?

Eine Verunreinigung des Trinkwassers mit coliformen Keimen kann z.B. durch intensive Landwirtschaft, durch Bau- oder Sanitärarbeiten oder defekte Leitungen hervorgerufen werden. Coliforme Bakterien sind in der Lage, sich in Biofilmen in Wasser führenden Systemen, z.B.  auf Schiebern im Wasserverteilungsnetz, auf Komponententeilen der Trinkwasser-Installation, an Trinkwasserentnahmestellen und auch in medizinischen Geräten anzusiedeln.

Grundsätzlich überwachen die Wasserversorger das Trinkwasser regelmäßig. Eine Belastung mit coliformen Bakterien wird üblicherweise schnell und zuverlässig behoben.

Allerdings endet die Zuständigkeit der Wasserversorger an der Wasseruhr im Gebäude. Coliforme Keime können nicht nur von außen, sondern auch bei Wartungsarbeiten im Gebäude durch mangelnde Hygiene ins Leitungswasser eingebracht werden. Gerade bei Filterwechsel von privaten Wasseraufbereitungsanlagen oder Osmoseanlagen können coliforme Keime ins System gelangen.

Auch bei privaten Brunnen ist die Gefahr der Verunreinigung groß.

Was kann ich gegen coliforme Keime im Trinkwasser tun?

Zunächst ist es wichtig, Klarheit über eine mögliche Verkeimung des Trinkwassers zu bekommen. Zwar werden Schnelltests zur Überprüfung der Wasserqualität angeboten, allerdings sind diese oft ungenau.

Zuverlässig ist die Entnahme einer Wasserprobe und die Analyse im akkreditierten Labor. Wird eine Testung für behördliche Zwecke gefordert, muss auch die Probenentnahme durch einen staatlich zugelassenen Probennehmer erfolgen. In allen anderen Fällen können Sie die Probe selbst entnehmen und ins Labor einschicken.

Beauftragen Sie die Untersuchungen auf coliforme Keime und E. coli bei biocheck, so wird die Wasserprobe gemäß TrinkwV bzw. internationaler Norm DIN EN ISO 9308-1 analysiert. Diese Untersuchungen sowie weitere Testungen auf Koloniezahl bei 22 und 36 °C Bebrütungstemperatur, Enterkokken und Pseudomonas aeruginosa sind in der Trinkwasser-Basisanalyse enthalten. Wünschen Sie zusätzlich die Sicherheit, dass keine Legionellen Ihr Trinkwasser belasten, dann wählen Sie Trinkwasseranalyse, inklusive Legionellen.

Wir senden Ihnen
– eine sterile Wasserflasche als Probegefäß
– einen Anleitungsbogen zur korrekten Entnahme einer Wasserprobe
– eine Kühlbox mit Gefrierakkus für die Rücksendung der Probe sowie
– einen Untersuchungsauftrag zu.

Die Untersuchung im Labor dauert in der Regel 3-4 Tage, bei der Untersuchung auf Legionellen 10-12 Tage. Anschließend wird Ihnen ein quantitatives Messergebnis durch Auszählung der koloniebildenden Einheiten (KBE) je 100 ml im Prüfbericht mitgeteilt. Der Wassertest zeigt Ihnen an, ob und ggfs. wie stark das Wasser belastet ist.

Eine bestätigte Verunreinigung mit coliformen Keimen erfordert eine Ursachenforschung und je nach Risikobewertung geeignete kurzfristige Abhilfemaßnahmen. Dies können zum Beispiel Spülungen, Desinfektionsmaßnahmen (z.B. Abkochen, Chlor oder Bestrahlung mit ultraviolettem Licht) und in Risikobereichen von medizinischen Einrichtungen gegebenenfalls auch die zeitweilige Installation endständiger Sterilfilter sein.

In jedem Fall ist nach erfolgter Maßnahme eine Wiederholungsprüfung notwendig.