Wasseranalyse

Auf welche chemischen und mikrobiologischen Parameter wird Trinkwasser untersucht?

Als Trinkwasser wird Leitungswasser für den häuslichen bzw. menschlichen Gebrauch bezeichnet. Dies gilt unabhängig davon, ob Sie das Leitungswasser trinken oder damit kochen oder zum Duschen nutzen. Die Anforderungen werden durch die Trinkwasserverordnung und andere nationale und internationale Normen vorgegeben.

Mikrobiologische Parameter:
In der mikrobiologischen Analytik ist das Trinkwasser auf Krankheiten erregende Bakterien wie Kolonienzahl (DIN EN ISO 6222), Escherichia coli und coliforme Bakterien (DIN EN ISO 9308), Enterokokken (DIN EN ISO 7899) und Pseudomonas aeruginosa (DIN EN ISO 16266) zu testen. Diese 5 Untersuchungen sind in unserer Trinkwasser-Basisanalyse enthalten.

Häufig besteht die Pflicht oder zumindest die dringende Empfehlung, Trinkwasser zusätzlich auf Legionellen gemäß DIN EN ISO 11731 untersuchen zu lassen, siehe auch Legionellenprüfung. Unsere Trinkwasseranalyse, inklusive Legionellen umfasst die Prüfung auf alle 6 Parameter:

Chemische Parameter:
Schließlich sind Analysen auf chemischen und chemisch-physikalische Parameter möglich, z.B. auf Nitrat oder auch Schwermetall wie Blei. Die Aufnahme von Schwermetallen in den Körper kann zu problematischen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Da Blei-Leitungen seit den 70er-Jahren für Trinkwasser-Hausinstallation verboten sind, würde Blei allenfalls über ältere Armarturen ins Trinkwasser gelangen.

Gelösten Stoffe:
Wasser ist kein Reinstoff, es enthält in der Natur quasi immer gelöste Stoffe, insbesondere Salze. Durch die gelösten Stoffe verändern sich die Eigenschaften des Wassers. Eine Wasseranalyse, die den pH-Wert und die elektrische Leitfähigkeit untersucht, gibt Auskunft über chemische Reaktionen und die gelösten Stoffe. Um die Wasserqualität zu sichern, dürfen die in den jeweiligen Normen aufgeführten Grenzwerte nicht überschritten werden.

Für verschiedene Untersuchungen wird im Labor durch Destillation reines Wasser, also destilliertes Wasser hergestellt. Für technische Anwendungen wird oft auch demineralisiertes Wasser verwendet.

Wasseranalysen in Gesundheitseinrichtungen:

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in der sogenannten KRINKO-Empfehlung i.V.m. DIN EN ISO 15883 und weiteren Normen verbindliche Standards und Grenzwerte festgelegt. In der Regel werden mindestens jährliche Überprüfungen der Wasserqualität gefordert.

Prozesswasser aus der Hausinstallation für die Aufbereitung von Medizinprodukten, z.B. für die Speisung einer Instrumentenspülmaschine in der Arzt- bzw. Zahnarztpraxis, im Krankenhaus oder Senioren- und Pflegeheim:

Trinkwasseranalyse, inklusive Legionellenuntersuchung; regelmäßig nicht nur in stationären Bereichen in Krankenhäusern und Heimen relevant:

Untersuchung Wasser aus Dentaleinheit (Zahnarztpraxis) gemäß KRINKO/MiQ jährlich:

Untersuchung Wasser aus der Dialyse gemäß Dialyseleitlinie:

Zu weiteren geforderten Untersuchungen der Reinigungs- und Desinfektionsleistung:
siehe Prüfung des Schlussspülwassers von RDG sowie RDG-E
bzw. generell Aufbereitung von Medizinprodukten

Wasseranalysen im privaten bzw. betrieblichen Bereich:

Die für Sie relevanten Untersuchungen im privaten und betrieblichen Bereich sind die Trinkwasser Basisanalyse bzw. die Trinkwasseruntersuchung inklusive Legionellenprüfung nach Norm.

Eine Basisanalyse empfiehlt sich nach baulichen Veränderungen an der Hausinstallation, zum Einzug bzw. Wohnungswechsel und in bestimmten Verdachtsmomenten (bei Trübung, Geruch). Sauberes Wasser ist für die Gesundheit entscheidend, auch wer sein Leitungswasser nicht trinkt, nutzt es täglich für die Zubereitung von Speisen und Getränken oder zum Duschen.

Nach der Trinkwasserverordnung ist eine regelmäßige Legionellenprüfung in der Regel Pflicht für Eigentümer von Mehrfamilienhäusern sowie sonstige Inhaber von gewerblich oder öffentlich genutzten Einrichtungen, z. B. Sportstätten, Fitnessstudios, Schwimmbäder etc. Die Untersuchung des Leitungswassers, besonders warmen Wassers auf Legionellen wird im Übrigen dann dringend empfohlen, wenn es sich um eine ältere Hausinstallation handelt oder das Leitungssystem mehrere Wochen nicht oder nicht häufig genutzt bzw. mit heißem Wasser (über 60 Grad Celsius) gespült wurde. Gerade über Aerosole im warmen Duschwasser (Wassernebel) können Legionellen in die Lunge gelangen und dort zu schweren Lungenentzündungen führen.

Untersuchung Schwimmbadwasser / Badewasser im Planschbecken nach Norm:

Wie oft muss Brunnenwasser getestet werden? Ein privater Brunnen ist nicht an das eng kontrollierte, öffentliche Versorgungsnetz angeschlossen. Vor allem Nitrat und coliforme Keime können das Trinkwasser in ländlichen Regionen erheblich belasten. Der Gesetzgeber sieht daher einen jährlichen Brunnenwasser-Test vor.